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Herzschwäche: Wer zusätzlich entwässernde Medikamente braucht, hat schlechtere Aussichten

Vom 11. – 14. April 2012 findet in Mannheim die 78. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) statt

Mannheim, Mittwoch, 11. April 2012 – Wenn Herzschwäche-Patienten zusätzlich zu anderen Therapien eine Behandlung mit entwässernden Medikamenten (Diuretika), eine höhere Diuretika-Dosis oder eine andere Substanz aus dieser Gruppe brauchen, dann ist das ein Anzeichen für eine Verschlechterung der Krankheit – und somit ein Indikator für einen ungünstigen Krankheitsverlauf. Das zeigt die Auswertung von Patientendaten aus 17 Kliniken in Deutschland, Österreich und der Schweiz, die auf der 78. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung (DGK) präsentiert wurde. Von Mittwoch bis Samstag (11. bis 14. April 2012) diskutieren in Mannheim mehr als 7500 Teilnehmer aus rund 25 Ländern aktuelle Entwicklungen aus allen Bereichen der Kardiologie.

„Anders als bei anderen Herzinsuffizienz-Medikamenten wie Betablockern ist eine Dosissteigerung oder der Neubeginn einer Therapie mit Diuretika im klinischen Alltag nicht mit einer Prognoseverbesserung verbunden“, so Dr. Harm Wienbergen von der Klinik für Kardiologie und Angiologie des Klinikums Links der Weser, Bremen. „Eine Änderung der Diuretika-Dosierung und insbesondere ein Substanzwechsel zeigt vielmehr eine klinische Situation der Herzinsuffizienz an, die mit einer schlechteren Prognose assoziiert ist.“

In der EVITA-HF-Studie („Evidence Based Treatment – Heart Failure“) wurden die Daten von insgesamt knapp 1000 Herzschwäche-Patienten, die in einer der teilnehmenden Kliniken aufgenommen wurden, ausgewertet. Der Großteil von ihnen – 83 Prozent – wurden mit einem Diuretikum behandelt, bei etwas weniger als der Hälfte der Patienten wurde im Lauf des stationären Aufenthalts die Dosis oder Substanz des Diuretikums geändert. Nach einem Jahr schnitten hinsichtlich der Sterblichkeit oder des Auftretens von Herzinfarkten oder Schlaganfällen die Patienten am günstigsten ab, bei denen keine Änderung der Therapie nötig war. Die schlechteste Prognose mit der höchsten Sterblichkeit hatten jene Patienten, die eine neue Substanz benötigten.

Quelle: H. Wienbergen et al, Abstract P700, Clin Res Cardiol 101, 2012

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